Kein Fest – und trotzdem Fahnen: Der Allgemeine Schützenverein Vorhelm möchte rund um Christi Himmelfahrt sichtbare Zeichen des Zusammenhalts setzen. Der Pandemie zum Trotz.
Mitgliedsbeiträge reduziert
Von Christian Wolff
VORHELM. Mit viel Aufwand und ehrenamtlichen Stunden hat der Allgemeine Schützenverein vor zwei Jahren seine Festhalle im Nachtkamp umgestaltet sowie die Wasser- und Stromversorgung modernisiert. Doch genutzt werden konnte die Anlage seither kaum. Gerade in diesen Tagen, wo sonst emsige Vorbereitungsarbeiten geleistet werden, herrscht auf dem Platz an der Ennigerstraße Stille.
Eigentlich wäre am 13. Mai wieder der große Wettstreit um die Königswürde im Wibbeltdorf gestartet, doch zum zweiten Mal in Folge bremst die Coronalage alle Schützenfeste im Land aus. „Ich hätte nie gedacht, dass ich so lange im Amt sein würde“, sagt Steffen Avermiddig, der seit dem 30. Mai 2019 die Königswürde innehat. Er hofft, dass in diesem Sommer wenigstens noch überschaubare Zusammenkünfte, zum Beispiel mit seiner Throngesellschaft oder innerhalb einzelner Abteilungen des Vereins, möglich sein werden.
Unterdessen wirbt Vorsitzender Friedrich Eilert beim Ortstermin am Schützenplatz für Treue: „Zum Glück haben alle Mitglieder bislang Verständnis für die Lage der Vereine.“ Eine Austrittswelle gebe es glücklicherweise nicht. „Aber auch in dieser Zeit braucht der Schützenverein seine Mitgliedsbeiträge – für wesentliche Reparaturen und Erhaltungsmaßnahmen, zum Beispiel am Festplatz, an den Schießanlagen oder den Salutgewehren. Auch die laufenden Kosten müssen abgedeckt werden.“ Dennoch habe der Vorstand in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, die kommenden Beiträge zunächst einmalig auf 20 Euro zu reduzieren, um den Mitgliedern angesichts fehlender Vereinsaktivitäten entgegenzukommen.
Entgegenkommen angesichts fehlender Aktivitäten
Damit rund um Christi Himmelfahrt, wenn die Schützen normalerweise durchs Dorf marschieren, dennoch ein wenig Feststimmung aufkommen kann, bittet der Vorstand alle Vorhelmer, ihre Häuser mit möglichst vielen Fahnen und Flaggen zu schmücken. „Das Ganze hat symbolischen Charakter und zeugt von unserem Zusammenhalt auch in diesen Zeiten der Pandemie“, erläutert Alfons Deitert.
Vorstandswahlen und Kassenberichte, die aufgrund der ausgefallenen Mitgliederversammlungen nicht abgehalten werden konnten, wollen die Schützen so bald wie möglich nachholen. „Die sonst an unserem Kameradschaftsabend üblichen Ehrungen unserer langjährigen Mitglieder, also der Jubilare von 2020 und 2021, werden in einem angemessenen kleineren Rahmen stattfinden“, verspricht Friedrich Eilert. Doch auch dafür könne momentan noch kein Datum genannt werden. „Die Beteiligten werden jedenfalls persönlich eingeladen. Wir wollen niemanden vergessen, auch wenn zu vielen treuen Mitgliedern momentan der direkte Kontakt fehlt.“ In einem „Schützenbrief“, der an alle Mitglieder versendet wurde, hat der Vorsitzende die Situation bereits dargelegt und bittet um Verständnis.